Eigenverbrauch erhöhen mit einem Stromspeicher.
Moderne Haushalte haben einen hohen Stromverbrauch: Computer und Fernseher, Kühlschrank und Wäschetrockner, Sauna und Wärmepumpe verlangen ihren Anteil. Dazu kommt oft noch eine Klimaanlage oder eine Wallbox für das Elektroauto. Die Stromrechnung ist entsprechend hoch. Damit Sie mit Ihrer Photovoltaikanlage einen großen Anteil Ihres erzeugten Stroms selbst verbrauchen können, benötigen Sie eine Möglichkeit, den Strom „zwischenzuspeichern” – denn die Zeiten, zu denen am meisten Sonnenenergie anfällt, passen nur selten zu den Zeiten, in denen Sie und Ihre Lieben den meisten Strom verbrauchen.
Hier kommen Stromspeicher ins Spiel: Mit diesen Batteriespeichern können Sie die Eigenverbrauchsquote Ihrer PV-Anlage verdoppeln und so nahezu energieautark werden.
Stromspeicher bzw. Batteriespeicher für PV-Anlagen sind heute zwar deutlich günstiger als noch vor wenigen Jahren, aber sie kosten immer noch mehrere tausend Euro. Damit sich die Anschaffung für Privathaushalte lohnt, müssen mehrere Bedingungen zutreffen.
Ein Solarspeicher lohnt sich umso mehr …
Nutzen Sie gleich unseren Stromrechner, um herauszufinden, wie viel Strom Sie im Haushalt verbrauchen und wie viel Sie durch einen hohen Eigenverbrauchsanteil sparen könnten. Davon hängt die Wahl des passenden Batteriespeichers ab.
Bei den meisten Solarspeichern in Privathaushalten handelt es sich um Batteriespeicher aus Lithium-Ionen-Batterien. Die früher gebräuchlichen Bleispeicher waren deutlich weniger effizient und sind kaum noch im Gebrauch. Die neueste Generation der Lithium-Eisen-Phosphat-Akkus ist nicht mehr brennbar oder explosionsgefährdet und hat zudem eine deutlich höhere Leistungsfähigkeit, hält länger und ist auch noch umweltfreundlicher.
Diese kleinen Geräte mit einer Leistungsfähigkeit von bis zu 20 kWh können Sie im Keller Ihres Hauses unterbringen. Dort sind sie bei einer Umgebungstemperatur von ca. 20° C besser untergebracht als auf dem Dachboden, wo es zwischenzeitlich sehr heiß wird.
Wichtig: Die Kapazität des Stromspeichers sollte sorgfältig überlegt sein! Sind zukünftige Anschaffungen geplant, die den Strombedarf weiter erhöhen werden, beispielsweise ein Elektroauto, eine Klimaanlage oder eine Wärmepumpe? Für die Wahl der passenden Größe ist außerdem das Verbrauchsverhalten Ihres Haushalts entscheidend, also: Wieviel Strom verbrauchen Sie morgens/abends, wenn keine Sonne scheint?
Bei 5.000 kWh jährlichem Energieverbrauch ergeben sich im Durchschnitt 13,7 kWh Stromverbrauch pro Tag. Nur einen Teil davon beziehen Sie direkt aus Ihrer PV-Anlage. Optimalerweise sollte der Batteriespeicher so dimensioniert sein, dass er Ihnen abends und morgens genug Strom liefert, ohne dass Sie aus dem Netz zusätzlichen Strom beziehen müssen, und das über einen oder zwei Tage. Ein durchschnittlicher 4-Personen-Haushalt benötigt hierfür einen Batteriespeicher mit einer Kapazität von 10 bis 13 kWh.
Wichtig: Die Nutzkapazität ist immer etwas geringer als die Speicherkapazität (auch Nennkapazität), da ein Batteriespeicher maximal zu 95 % entladen werden sollte.
Schließlich ist auch die Anschlussart interessant: Gängige Batteriespeicher werden mit Gleichstrom (DC) geladen. Hierbei entsteht wenig Wandlungsverlust, da der Strom vom Dach direkt gespeichert werden kann. Geräte mit Wechselstrom (AC) werden nach dem Wechselrichter montiert. Sie eignen sich hervorragend zur Nachrüstung bei bestehenden Photovoltaikanlagen.
Selbst der beste Stromspeicher ist nicht unendlich lange haltbar. Die Lebensdauer hängt vor allem von der Anzahl der Lade- und Entladezyklen sowie von der kalendarischen Alterung ab.
Ladezyklen | Kalendarische Alterung |
---|---|
Herstellerangabe: 5.000-10.000 volle Ladezyklen | Herstellergarantie: 10 Jahre |
1 Zyklus = komplette Entladung und Wiederaufladung (Teilentladungen und -aufladungen werden zu Vollzyklen addiert) | chemische Vorgänge in den Batteriezellen, abhängig von Qualität, Bauform und Umgebungstemperatur |
ca. 250 Zyklen/Jahr in einem Durchschnittshaushalt | noch keine Erfahrungen mit aktuellen Batteriespeichern |
-> rechnerische Lebensdauer: 20-40 Jahre | -> Hersteller geben 20 Jahre an |
Oft wird der Stromspeicher direkt zusammen mit der PV-Anlage gekauft. Dabei ist es mitunter gar nicht leicht zu erkennen, wie hoch der Kostenanteil des Batteriespeichers am Gesamtpreis der Solaranlage ist. Diese Information ist aber entscheidend, um zu wissen, ob sich die Investition für Sie lohnt.
Wenn Sie Stromspeicher-Preise vergleichen, sollten Sie immer die Kapazität und die Lebensdauer (also den Ladezyklen) mit betrachten. Eine Finanztip-Recherche ergab eine breite Preisspanne für Batteriespeicher:
Speicherkapazität in kWh | Preise in Euro/kWh |
---|---|
2,5-3,8 | 880-2.796 |
4-5 | 726-1.154 |
7-9 | 584-998 |
10-14 | 556-1.014 |
Als Faustregel gilt: Ein Stromspeicher lohnt sich dann, wenn das Erzeugen und Speichern von 1 kWh Strom weniger kostet als der Netzstrom.
Netzstrom kostet in Deutschland aktuell ca. 30 Cent/kWh. Wenn die Einspeisevergütung Ihrer PV-Anlage bei 8 Cent/kWh liegt, ergibt sich ein Vorteil von 22 Cent je selbst verbrauchter Kilowattstunde. Bei 250 Vollladezyklen im Jahr und einem Batteriespeicher mit 10 kWh nutzbarer Leistung ergibt sich ein Vorteil von 22 Cent x 10 kW/h x 250 = 550 € pro Jahr.
Darüber hinaus sollten Sie die stetig steigenden Strompreise in Deutschland in Ihre Kalkulation einbeziehen.
Unsere Empfehlung sieht eine Amortisationszeit des Stromspeichers innerhalb der Garantiezeit des Herstellers vor. Die Investitionskosten pro kWh Speicherkapazität sollten sich daher zwischen 550 € und 700 €/kWh Speicherkapazität bewegen.
Deutlich günstiger sind Stromspeicher zum Nachrüsten: Viele PV-Anlagen fallen gerade aus der EEG-Förderung heraus, weil sie älter als 20 Jahre sind. Die meisten dieser Photovoltaikanlagen wurden so konzipiert, dass sie den gesamten Strom ins Netz einspeisen, da die EEG-Einspeisevergütung anfangs deutlich höher war. Nun lohnt es sich, Ihre alte PV-Anlage auf Eigenverbrauch umzustellen. Die Anlage selbst ist bereits amortisiert, nun fallen lediglich noch Betriebskosten wie Wartung, Reparatur und Zählergebühren an.
Einen Batteriespeicher nachzurüsten, spart Ihnen viele Stromkosten und rechnet sich auch bei einem höheren Kaufpreis. Noch besser ist es, wenn Sie eine Förderung in Anspruch nehmen können. Dafür gibt es Förderkredite der KFW sowie Zuschüsse und Kredite einiger Bundesländer und Kommunen:
Achtung: In einigen Bundesländern sind die Fördermittel aufgrund ihrer Begrenzung und der hohen Nachfrage zwischenzeitlich immer wieder aufgebraucht und es wird ein Förderstopp ausgerufen. Wir behalten für Sie die verfügbaren Förderungen, Antragsfristen und in Aussicht gestellte Neuauflagen im Blick, damit Sie die maximale Förderung für Ihre PV-Anlage mit Stromspeicher herausholen können.
Oft liest man, die Lithium-Ionen-Technik von Batteriespeichern sei gefährlich, und tatsächlich besteht das Risiko, dass diese Speicherzellen sich selbst entzünden oder explodieren. Deshalb müssen Stromspeicher seit 2016 die Sicherheitsnorm VDE-AR-E 2510-50 erfüllen und werden vom TÜV Rheinland darauf geprüft.
Aus einer anderen Perspektive gesehen, bieten Stromspeicher sogar zusätzliche Sicherheit: Sie können Strom bereitstellen, wenn die externe Stromversorgung unzuverlässig ist. Viele netzgekoppelte Speichersysteme können mehrere Stunden lang als eine Art „Notstromaggregat” dienen. Es gibt auch Batteriespeicher, die diese Funktion im Inselbetrieb erfüllen, sofern sie genügend Strom gespeichert haben.
Je günstiger Batteriespeicher in der Herstellung werden, desto mehr lohnt sich der Einbau auch für Privatpersonen. Derzeit drängen immer mehr Anbieter auf den Markt, die teilweise sehr unterschiedliche Produkte anbieten: So gibt es Batteriespeicher als Einzelgeräte oder als Teil von Systemlösungen, die mitunter vom Installateur nur im Gesamtpaket mit der PV-Anlage angeboten und verbaut werden.
Ein Vergleich von Stromspeichern fällt auch deshalb schwer, weil sich diese Geräte oft nur zusammen mit einer Photovoltaikanlage hinsichtlich ihrer Effizienz und des Wirkungsgrads beurteilen lassen. Zu den bekanntesten und hochwertigsten Stromspeicher-Systemen und Herstellern am Markt gehören die folgenden:
Gerät und Hersteller | System | Kapazität | Ladezyklen |
---|---|---|---|
LG Speicher ESS Home | Komplettsystem, Wechselstrom, notstromfähig | 5, 8 und 10 kWh | |
LG Resu Speicher 7–16 | Hochvolt-Speicher | 6,5 kWh–16kWh | 6.000 |
Solar SolStore (IBC) | Gleichstrom | 6,3–15 kWh | 5.000 |
E3/DC (Hager Energy | modular erweiterbar, mit Notstromfunktion | 6,5–18 kWh |
Dank unserer langjährigen Berufserfahrung mit der Projektierung von Photovoltaikanlagen verschiedenster Kapazitäten haben wir bei Solar Mitte jederzeit einen guten Marktüberblick und wissen, welchen Herstellern Sie vertrauen können. Bei der Planung Ihrer PV-Anlage können wir unter Berücksichtigung diverser Faktoren – von der nötigen Kapazität für Ihre Bedürfnisse bis hin zu den Kosten – den für Sie passenden Stromspeicher wählen.
Ein Stromspeicher lohnt sich immer dann, wenn das Erzeugen und Speichern von 1 kWh Strom weniger kostet als der Netzstrom.
Für Privathaushalte sollte man den Jahresstrombedarf durch 365 Tage teilen, um den Tagesdurchschnitt in kWh zu erfahren. Hierbei ist zu beachten, welche Stromverbraucher in den kommenden Jahren noch angeschafft werden sollen. Ist beispielsweise eine Wärmepumpe oder eine Klimaanlage geplant, sollten diese zukünftigen Verbraucher mit in Ihre Kalkulation einbezogen werden. Ein Batteriespeicher ist gut dimensioniert, wenn Sie von einem Tag in den nächsten kommen, ohne Strom vom Netz kaufen zu müssen.
Mit einem Stromspeicher kann die Eigenverbrauchsquote einer PV-Anlage mehr als verdoppelt werden. Da eine selbst verbrauchte Kilowattstunde drei- bis viermal mehr wert ist als die Einspeisevergütung, sollte so viel Strom wie möglich von der eigenen PV-Anlage selbst genutzt werden. Da die Anschaffungskosten allerdings recht preisintensiv sind, sollte die Verwendung eines Stromspeichers immer von der individuellen Situation abhängig sein und gründlich kalkuliert werden.